#lovelife {Zugvögel}


wir leben mitten auf dem Land. und ich meine mitten. um uns gibt es Wald und.... Wald. dazwischen stehen ein paar Häuser. jeder kennt jeden. wenn ein Nachbar die Motorsäge anwirft, um auf seinem Grundstück altes Wintergewächs zu roden, kribbelt es bei den anderen. also haben wir uns gestern an unseren Eingangsbereich gemacht. die Kinder und ich sind momentan ans Haus gefesselt - Windpocken. aber ein bisschen frische Luft, Abwechslung und auch Kreativität helfen, um dem Krankheitsblues zu entkommen.

das kleinste Kind bekam einen Eimer in die Hand und machte sich voller Freude daran, Stein aufzusammeln. das fast jüngste Kind saß nur auf der Bank und schaute - sie ist wirklich sehr krank... armes Kind.  aber Tipps konnte sie geben und hören konnte sie - eingemummelt in ihre Decke. plötzlich wurden alle Kinder still, die Werkzeuge hörten auf zu klappern, die Blicke schossen in den Himmel. das fast jüngste Kind rief: sie sind da!!!
gemeint waren die Wildgänse - ein erster Schwarm. und sie sind für uns ein Grund mal richtig auszuflippen vor lauter Freude. denn sie künden den Frühling. wenn sie kommen, ist es nicht mehr weit bis die Temperaturen dauerhaft über 0 bleiben, die Veilchen erwachen, der Wald zu duften beginnt. jeden Herbst sind wir traurig, wenn sie gehen und jeden Frühling sehnen wir sie herbei.

nun sind sie da.

mit ihnen die Hoffnung, der Winter möge nun endlich gehen. früher übrigens, als wir noch in der Stadt lebten, gab es einen ganz anderen Indikator für das Werden des Frühlings - tiefer gelegte Autos mit offenen Fensterscheiben und breitem Auspuff,  aus denen Bass und laute Mucke dröhnte. mir sind die Laute der Gänse lieber... wenn ich ehrlich bin.

der Eingang ist sauber und die ersten Schneeglöckchen strecken ihre weiße Köpfen in die Höhe. ich weiß, es ist noch ein wenig zu früh .... aber ich freu mich!

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