von einem "jeden Tag"

Mittwochs arbeite ich immer ehrenamtlich in der Schulbücherei. Kinder- und Jugendbücher katalogisieren, Bücher entleihen oder zurücknehmen. es ist eine sehr ruhige, meditative und ja sehr befriedigende Arbeit. mit dabei ist immer die jüngste im Bunde. sie sitzt neben mir, malt ihre Bilder, spielt mit den Holztieren, die wir für die jungen Besucher stehen haben. wenn wir den Raum öffnen, die Vorhänge zur Seite ziehen, Licht hinein lassen und auf die ersten Besucher warten, bleibt für einen Moment die Zeit stehen. dann lauschen wir auf das, was draußen - dem Pausenhof - geschieht, was im inneren der Schule zu hören ist - lautes, leises, manchmal Stimmen, manchmal Geräusche... heute strahlte die Sonne ins Fenster und ließ die Staubteilchen tanzen. das jüngste Kind staunte eine Weile, bevor es mit den Holzfiguren zu spielen begann und ich katalogisierte. .. ein rhythmisches Klopfen von draußen ließ mich aufhorchen. es klang ein wenig nach Trommeln, nach asiatischen Rhythmen... Spielturnen war es. der Lehrer klopfte rhythmisch die Kinder in Bewegung... die gleichen Kinder, die danach in die Bücherei kamen, um sich das magische Baumhaus zu entleihen oder um über Asterix und Obelix zu lachen, sie kauerten zu viert über einer Seite, lasen sich gegenseitig vor, erzählten einander, wie es weitergeht oder welchen Teil sie sonst noch kennen... andere stimmten mit ein.. ja den kenn ich auch... und am Ende der Pause rannten sie in ihre Klassenräume zurück... . kein einziges Mal muss ich diesen Kindern sagen, sie mögen bitte die Bücher und Hefte zurückräumen, wenn sie gehen, kaum einmal darauf verweisen, dass hier alle Besucher mit Respekt und Ruhe zu behandeln sind. die meisten benehmen sich vorbildlich und ich bin jedesmal sehr erstaunt! die wenigen Stunden in dieser kleinen Bücherei sind wahrhaftig von besonderer Magie ...so, wie eigentlich jeder Tag!

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